Der Beitrag schlägt eine Neuinterpretation der Postmaterialismus-Empirie vor, die auf der These der Kolonisierung der Lebenswelt von Habermas aufbaut. Die Eingriffe des verselbständigten Handlungssystems in die lebensweltliche Reproduktion rufen nach dieser Deutung drei unterschiedliche Typen lebensweltlicher Reaktionen hervor. Den postmaterialistischen Protestpotentialen stehen zum einen konservative Rückzugspotentiale nationalistischer oder religiöser Ausrichtung, zum anderen latente, poütisch apathische Unzufriedenheitspotentiale gegenüber. Die präsentierte Reanalyse der wichtigsten Studien über Postmaterialismus weist darauf hin, daß sich diese Potentiale auch empirisch nachweisen lassen. Die zur Messung postmaterialistischer Orientierungen verwendeten Antwortvorgaben erfassen nämlich drei unabhängige Dimensionen, die sich als Ausdruck der drei Typen lebensweltlicher Reaktion auffassen lassen. Die Reanalyse stützt sich dabei auf ein spezielles faktorenanalytisches Meßmodell für Rangordnungsdaten.

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