Mit dem Aufkommen des Internet haben sich den Unternehmen etwa ab Ende der neunziger Jahre ganz neue Möglichkeiten der Personalsuche und zur Ausschreibung offener Stellen eröffnet. Auf der einen Seite hat damals eine rasch wachsende Zahl von Firmen eine eigene Webseite aufgeschaltet. Offene Stellen können damit sehr rasch und unkompliziert ausge-schrieben werden, sobald der Internetauftritt einmal vorhanden ist. Auf der anderen Seite sind schon bald auch Stellenportale (oder Stellenbörsen) auf den Plan getreten, die Unter-nehmen ohne eigenen Webauftritt ein sehr kostengünstiges Ausschreiben von offenen Stel-len ermöglichen.
Gegenüber dem Presseinserat ‒ bis in die neunziger Jahre der 'Königsweg' zur Publikation von Stellenangeboten ‒ hat eine Ausschreibung im Internet dabei aus Sicht der Unternehmen gewichtige Vorzüge. Dazu zählen die massiv geringeren oder sogar entfallenden Inserie-rungskosten sowie, dank attraktiver Such- und Abonnierungsfunktionen für Stellensuchen-de, die schon sehr rasch wachsende Reichweite einer Inserierung von offenen Stellen übers Internet. Es ist daher nicht allzu erstaunlich, dass das Inserateaufkommen in der Presse seit dem Aufkommen des Internet bei vergleichbarer Arbeitsmarktkonjunktur in einer langfri-stigen Betrachtung stark abgenommen hat (Klarer & Sacchi, 2007; Sacchi, 2007). Weniger klar ist dabei, ab welchem Zeitpunkt, wie rasch und in welchem Ausmass die Stellenanzeigen in der Presse wegen des Internet zurück gegangen sind. Dies liegt daran, dass das Inserateauf-kommen in der Presse bis heute in erster Linie von der Arbeitsmarktkonjunktur bestimmt wird, die den Einfluss des sich nach und nach verändernden Inserierungsverhaltens überla-gert.
Vor diesem Hintergrund setzt sich das vorliegende Arbeitspapier zum Ziel, den Einfluss des Internet auf das Inserateaufkommen der Presse für die Zeit bis 2003 abzuschätzen und so die benötigten Grundlagen für eine verbesserte Beurteilung der langfristigen Entwicklung des Stellenangebots in der Schweiz zu schaffen. Die genannte Einschränkung des Zeitraums ist dabei durch die Datenlage bedingt, die eine näher an die Gegenwart reichende Modellierung verunmöglicht.2 Die gewonnenen Erkenntnisse zur Verlagerung des Inserate-Aufkommens weg von der Presse in den Online-Stellenmarkt liefern dann die Basis zur Konstruktion eines langfristigen Jahres-Index der Entwicklung des Schweizer Stellenmarkts, der die Verschie-bung vom Print- in den Online-Bereich angemessen in Rechnung stellt (ähnlich für die USA: Valletta, 2005). Der kombinierte Presse-Online-Index reicht für die Schweiz bis 1980 und für die deutschsprachige Schweiz sogar bis 1950 zurück und soll in Zukunft jährlich aktualisiert werden.

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